Mittwoch, 24. Oktober 2007

Viva la Mexico

Kurze Wasserstandsmeldung: Fotos vom Kanada-Urlaub mit Klaus und Peggy sind online. Bericht der letzten Wochen folgt schnellstmöglich, aber bin mal wieder im Reisestress, gerade den Besuch zum Flughafen gebracht und morgen geht es schon wieder nach Mexiko zum Julio. Es wird mir halt zu kalt hier, da muss man mal in den Süden fliehen...;-))

Also, lasst euch was und bis vanne dage.
Otti

Samstag, 20. Oktober 2007

Oh wie schön ist Panama…. (ähhhh Kanada!)

Hossa, und schon ist der Urlaub wieder um. Blöder Mist, blöder! So beginne ich diesen Post am wohl wuseligsten Flughafen der Welt, Chicago O’Hare. Denn die Reiserei geht schon wieder weiter, diesmal geht es aber beruflich für 3 Tage nach Atlanta, Georgia. Aber mal schön der Reihe nach:
Also, nachdem ich am Sonntag meinen „Rundgang“ durch Chicago beendet und mir die ersten Burger seit 2 Wochen genehmigt hatte, kamen am Montagmittag der Klaus und die Peggy aus der Heimat. Und „leider“ waren die Beiden nicht so müde wie ich gehofft hatte, sondern voller Tatendrang und wollten schon am ersten Tag was erleben. Grrrrr, das hieß also auf die Zähne beißen und durch die Mall wackeln, und das mit meinem Lieblingstier an meiner Seite, einem ausgewachsenen Muskelkater! Am Dienstag und Mittwoch wurde dann Chicago erkundet, von mir mehr kriechend als laufend, aber man befand sich auf dem Weg der Besserung…;-)) Auf dem Programm standen die mittlerweile bekannten Ziele wie Sears Tower, Millenium Park und die Magnificent Mile. Neu waren auch für mich die am Mittwoch kurz „abgearbeiteten“ Sehenswürdigkeiten Shedd Aquarium (langweilig, da sieht man nur Spinat in gefluteten Glasvitrinen und gelangweilte Hammerhaie...) und das Field Museum (historische Erdgeschichte, recht unterhaltsam). Am Donnerstag machten wir uns dann in aller Herrgottsfrühe (das war das letzte Mal, dass ich im Urlaub um 5 Uhr aufstehe!!!) auf den Weg nach Kanada. Das hieß, mal eben 1000km Autofahrt durch Einöde, bewaldete Einöde und Einöde mit McDonalds Läden. Wow, 1000km, das wäre von meiner Heimatstadt mal eben bis nach Madrid, ich glaub da würde ich im Leben nicht mit dem Auto hinfahren, aber egal, wird sind ja hier im Autoland und da wird fleißig die Tankanzeige in Wallung gebracht! Wie auch immer, unser erstes Ziel waren die Niagara Fälle. Da muss ich mal wieder eins meiner Lieblings-Adjektive benutzen: GROß!!! Und GUT! Die Dinger sind mal beeindruckend, auch wenn ich Wasser sonst nur in Verbindung mit Hefe und Weizen schätze. Wir also eingecheckt (mit Baum beschränktem Ausblick) und uns die Dinger mal aus der Nähe angeschaut. Danach wurde fürstlich gespeist, sind ja auch vorher drei Formel 1 Grand Prixs nacheinander gefahren, und ab ging’s ins Casino. Sauber, endlich mal wieder gamblen. Leider waren die Drinks nicht umsonst, aber da ich ganz gut gewonnen habe (obwohl ich mal wieder nicht beim besten Chipcount aufgehört habe), saßen auch so das ein oder andere Bierchen drin. Danach ging es noch mal zu den Fällen, bevor die uns noch davonschwimmen (ha, uns schwimmen die Felle davon, Wortspiel, ich lach mich wech!). Haben erstaunt festgestellt, dass die Fälle auch bei Nacht eingeschaltet sind, und auch in den amerikanischen Farben angestrahlt noch faszinierend sind. Am nächsten Tag haben wir dann die Abenteurer in uns entdeckt, und uns hinter die tosenden Fluten gestürzt. Auch dass war ein überwältigender Anblick, auch wenn meine Frisur danach eher an Woody Woodpecker erinnerte, daran konnte der gelbe Sack, den man sich überstreifen durfte, auch nichts ändern. Da wir aber einen dicht gedrängten Terminplan hatten, mussten wir die Fälle schon wieder hinter uns lassen und cruisten die Landstraße am Fluss entlang der Stadt Niagra-on-the-Lake entgegen. Die gesamte Strecke legten wir mit heruntergeklapptem Unterkiefer zurück, da sich die Krippen am Straßenrand als wahre Monumente entpuppten. Hier lässt es sich wohnen. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir dann in Toronto an, und als Erstes wollte eine Herberge gefunden werden. Dies stellte sich als nicht so leicht heraus, da irgendwelche Sport- und Musikevents in der Stadt stattfanden. Entnervt checkten wir dann nach 3 Stunden Suche im Knast an der Spadina Avenue ein, bekannt als mittelmäßiges Gefängnis aber grausiges Hotel. Leider ist uns erst nach dem Einchecken eingefallen, dass wir uns unwohl fühlten, aber egal, der Alk sollte es schon richten. Abends ging es dann auf die Piste, es war ja schließlich Freitag. Erst Sports Bar, dann Hard Rock Cafe, dann zu irgendeinem Iren, wo mir ein besoffener Bulle erzählt hat, das dies ein „richtiger“ Irish Pub sei, wo Protestanten nicht erwünscht sein…! Puuh, zum Glück hatte ich mich bis dahin noch nicht „ge-outet“, sonst würde ich diesen Post wohl nicht mehr schreiben. Dieser nette Staatsdiener gab uns dann nen Tipp für ne gute Bar, welche wir aber UNBEDINGT per Taxi aufsuchen sollten, zu Laufen wäre „unmöglich“. Alrighty, ab ins Taxi und 700 Meter später wieder ausgestiegen. Kein Scherz! Ja ja, die Amis und ihre Bewegungsphobie. Ok, den Rest des Freitags müssen euch dann andere Leute erzählen, ich scheide da als Wissensträger aus...;-)) Am Samstag stand dann erstmal ein Hotelwechsel an, da wir unsere Herberge dann doch nicht soooooo gemütlich fanden. Danach ging es dann recht verkatert auf zum Sightseeing Marathon in Toronto, absolut Amerika untypisch alles zu Fuß. Auf dem Programm standen die Yonge-Street (die längste Straße der Welt), der CN Tower, das Rogers Center, die Eishockey Hall of Fame, der Hafen, die Altstadt usw. Müde und erschöpft haben wir uns abends noch mit Steffi, einer anderen Informandin, in der City auf ein Bierchen getroffen und sind danach in die Heia, diesmal ohne Angst nachts überfallen zu werden. Früh am Morgen ging es dann auf die 1000km Rückfahrt, die wir ohne große Zwischenfälle überstanden haben.
Soweit zu meinem Report der vorletzten Woche, aufgrund des Urlaubs, des Seminars und des vollen Terminkalenders bin ich ein wenig in Blog-Rückstand geraten, aber ich arbeite an meiner Disziplin.

Also ihr, haut rein und carpe noctem.

Besten Gruss
Otti

P.S. Fotos vom Marathon sind online.
P.P.S. An Fotos vom Urlaub wird gearbeitet.



Montag, 8. Oktober 2007

42.195 Meter............und Ich

Geschafft! Geschafft! Und das ist auch schon fast das einzig Positive, was ich zu diesem Marathon sagen kann, denn es war die HÖLLE! Warum? Dafür gibt es zwei Hauptgründe: 1. war ich ja wie schon erwähnt die letzten beiden Wochen krank, bekam Antibiotika und konnte daher nicht trainieren, und 2. die Hitze, welche sich wie folgt äußerte: Bereits beim Start um 8:00 Uhr waren es 25 Grad! Um 10:00 Uhr waren es dann bereits 31 Grad, gepaart mit brennender Sonne, hoher Luftfeuchtigkeit und absoluter Windstille. Diese Hitze hatte natürlich fatale Folgen, hier nur ein paar Auszüge: Über 10.000 registrierte Starter sind gar nicht erst angetreten (davon bestimmt nicht alle wegen der Hitze, aber sicherlich die Mehrzahl), weitere 11.000 Teilnehmer die gestartet sind, haben das Rennen abgebrochen, die Chicagoer Krankenhäuser waren so überlastet, dass sie einen Notfallplan für Ausnahmezustände aus der Schublade ziehen mussten, und nach 3,5 Stunden kam es sogar soweit, dass der Lauf offiziell von der Rennleitung abgebrochen wurde! Dies äußerte sich so, dass alle Läufer, die bis zu diesem Zeitpunkt eine bestimmte Kilometer-Marke noch nicht passiert hatten, dort gestoppt und zum Ziel befördert wurden! Die Teilnehmer, welche diese Marke bereits hinter sich gelassen hatten (wozu ich gehörte), wurden von der Polizei und der Feuerwehr per Durchsagen informiert, dass das Rennen beendet wurde und wir zum Ziel gehen sollten. Da ich zu diesem Zeitpunkt "nur" noch 8km vor mir hatte, habe ich, sowie viele Andere auch, mich nicht ganz daran gehalten und habe das Rennen so gut es ging laufend beendet. Soviel zu dem Gesamtbild des gestrigen Tages.
Mein Rennen selber verlief auch nicht viel besser, hatte glaube ich alle typischen Probleme die man so während eines Marathons haben kann. Der Start und die ersten Meilen waren eigentlich OK, und bis zur Meile 10 (KM 16) war ich auch noch im Zielkorridor, d.h. es lief auf eine Zeit von 3:55 hinaus. Bis dahin hatte ich aber einen durchschnittlichen Puls von 191 und war auch schon ziemlich erschöpft, daher hab ich nen Schritt rausgenommen. Beim Halbmarathon war ich mit 2:04 h auch noch einigermaßen dabei, da war mir aber schon bewusst, dass ich das Tempo nicht halten könnte, da meine Beine da schon absoluter Brei waren und ich wie auf Eiern gelaufen bin (was ich auf den Trainingsrückstand und den erhöhten Flüssigkeitsverlust zurückführe). Bis KM 30 hab ich mich dann noch recht wacker geschlagen, aber pünktlich bei der KM 31 Marke kamen die ersten Krämpfe. Danach hatte ich dann nen Laufstil wie ne Ente, was zu Rückenschmerzen und weiteren Verkrampfungen geführt hat. Wie auch immer, nach selbstgestoppten 4:49:56 hab ich dann doch noch die Ziellinie überquert und bin jetzt mehrfacher Marathoni!
Resumee: Bei den Rahmenbedingungen bin ich froh überhaupt noch mit einer recht aktzeptablen Zeit durchgekommen zu sein, nichtsdestotrotz ist es schon ein wenig ärgerlich, dass vieles so schief gelaufen ist. Denn ich hatte mir ja doch mein Ziel gesetzt, dafür trainiert und war auch durchaus optimistisch, dies zu erreichen. Und nen Marathon läuft man halt nicht alle 2 Wochen, daher muss man jetzt wieder eine gewisse Zeit warten und dann eine enorem Vorbereitung in Kauf nehmen, um den nächsten Versuch zu starten. Na ja, aber so ist dat halt!

So, jetzt wird das Kapitel "Marathon" aber geschlossen, ich kann euch ja nicht ewig damit langweilen. Denn heute kommt Besuch, mein Satt-Holz Kegelbruder Klaus kommt mit seiner Freundin Peggy, und die Beiden bleiben für fast 3 Wochen. Ich selber hab auch ne Woche Urlaub, und wir werden vorraussichtlich diese Woche zu den Niagara Fällen und nach Toronto fahren. Und da ich laut meiner Pulsuhr gestern über 6900 Kalorien verbrannt habe, kann ich mir jetzt ruhig mal wieder nen Bierchen und nen satten Burger reinziehen.
Der alte Otti ist also wieder da, Party On Wayne!!! ;-))

Also Buddies, macht's gut und hängt euch rein.

Besten Gruss
der Ottman

P.S. Fotos folgen, sind noch nicht online!
P.P.S. Vielen Dank an die vielen Daumendrücker und Rückmeldungen nach dem Lauf!