Ja meine Freunde, am vergangenen Wochenende hab ich eine potentielle neue Sportart für mich entdeckt, und zwar den "weißen Sport" Golf. Eins vorab, "ich hab mehr Zeit im Sand verbracht als David Hasselhoff bei Baywatch!" (Zitat aus welchem Film???), aber es war Fun pur. Denn letzten Samstag haben wir ein sog. Golf Outing veranstaltet, also ein Fun-Turnier wo wir Mitarbeiter zusammen mit Lieferanten und Kunden ne Runde Golf spielten. Hier muss ich eingangs sofort erläutern, dass Golf hier keineswegs so eine "elitäre" Sportart ist wie vielleicht noch immer in Europa. Hier ist es ein Volkssport wie bei uns Fußball oder Handball. Gründe dafür gibt es diverse, am wichtigsten ist vielleicht jener, dass es hier in jedem Kaff einen Golfplatz gibt, denn wenn die Amis ein en masse haben, dann ist das Platz, denn Amerika ist ja bekanntlich RIESIG. Somit gibt es schon mal deutlich mehr Angebot an Plätzen wie bei uns. Dann darf hier jeder Heinz auf den Golfplatz und ne Runde spielen, etwas wie Platzreife oder so gibt es hier nicht. Gut, nun aber genug Vorgeplänkel, jetzt mal ran an die Buletten:
Das Erste was ich hörte als ich im typischen Golfer-Outfit (Jeans, Hemd und Turnschuhe ;-)) auf den Platz kam war: "Hey Patrick, in die Disco gehen wir erst heute Abend!" Toll, weiss ich auch, ich hab nun mal keine Golfklamotten. Nachdem ich ein wenig putten auf nem Trainingsplatz geübt hatte ging es dann los. Gespielt wurde in Vierer-Teams nach dem Modus "Best Ball", d.h. alle vier Spieler eines Teams spielen von der gleichen Stelle, und der beste Ball zählt und von dort wird weitergespielt. Puuh, dachte ich mir, können die anderen meinen Mist ja ausbügeln. Bedingt richtig, allerdings gab es als weitere Auflage, dass von jedem Spieler auch mal ein Drive (Abschlag, Anm. d. Red.) verwendet werden muss. Oh oh, der Druck stieg. In meinen Team waren mein Arbeitskollege Greg und David von unserem Spediteur Kühne & Nagel. Unserer vierter Spieler ist kurzfristig ausgefallen. Wir starteten auch recht gut, mir drei Par nacheinander, gefolgt von einem Birdie. Und bis dahin hatte ich sogar schon zwei Schläge zum Erfolg hinzugesteuert, da sich meine Putting-Fähigkeiten als durchaus brauchbar herausstellten (ich hatte ja auch zwei Wochen vorher noch beim Minigolf mit meinen Eltern geübt... ;-)). Zur Halbzeit nach 9 gespielten Löchern lagen wir mit 2 über Par noch ganz gut im Rennen, und ich hatte bis dahin erst einen Ball im See versenkt! Danach verließ uns aber die Kondition und wir beendeten den 18 Loch Parcour mit 12 über Par und wurden Vorletzte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mein Kurzspiel "einigermaßen" ist, mein Putting wettbewerbsfähig (zumindest in unserer Gruppe), mein Spiel aus dem Fairway mit den Eisenprügeln eine Katastrophe (hätte ich eigene Schläger gehabt, wären die das ein oder andere Mal in die Büsche geflogen...) und meine Drives unberechenbar, also im Endeffekt auch unbrauchbar. Bei den Drives hatte ich eine Streuzone von 200m weit, dafür aber auf den falschen Parcour und 10m weit, aber zumindest auf der richtigen Bahn.
Dafür sehe ich beim "Lesen" des Grüns sehr professionell aus (wurde mir gesagt...;-)).
Ansonsten gibt es von der letzten Woche und diesem Wochenende nicht viel zu berichten, und der Grund ist, dass ich krank bin. Hab mir ne Nasennebenhöhlenentzündung (Mann was ein Wort!) eingefangen, und der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, da ich ja eigentlich nächste Woche meinen Marathon hier in Chicago laufen möchte. Jetzt kann ich die letzten zwei Wochen vorher nicht trainieren und werde gegen Ende dieser Woche entscheiden, ob ich überhaupt laufen werde. Echt ätzend, da man für den Marathon schon auf eine Menge verzichtet und dafür viele Stunden Training in Kauf genommen hat. Aber nutzt ja alles nichts, was will man machen.
Zumindest bin ich so mal in Kontakt mit dem amerikanischen Gesundheitssystem gekommen, und ich sag's euch, dass hat es in sich. Da ich ja hier keine lokale Krankenversicherung habe, gelte ich quasi als versicherungslos, und musste dementsprechend tief in die Tasche greifen. So haben mich 10 Antibiotika-Tabletten nicht 50, nicht 100, nicht 125, sondern stolze 150 Dollar gekostet. Hinzu kamen noch 100 Dollar für ein Nasenspray und 75 Dollar für den Arztbesuch. Nicht schlecht was, da freut sich die Krankenversicherung daheim...;-))
Wie auch immer, auf diese Erfahrung hätte ich gerade jetzt gerne verzichtet, aber noch bin ich relativ optimistisch, dass ich noch 100% fit werde und zumindest an den Start gehen kann. Wie sich dann die zwei trainingsfreien Wochen während des Laufs bemerkbar machen wird man dann sehen.
Also Freunde der kleinen Nachtmusik, haltet die Nase in den Wind und bleibt jung.
Besten Gruss
der Otti
P.S. Fotos Rubrik "Golf".
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2 Kommentare:
Hey Otti!
Ich wünsch dir gute Besserung, dass du beim Marathon noch mitmachen kannst!
LG,
Dani
Jo Otti,
da schliess ich mich an...
GUTE BESSERUNG!
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