Dienstag, 29. Mai 2007

Der große Apfel...


Das war also New York, der "Big Apple". Alter Schwede, da ist mal alles andere als der Wurm drin. Nachdem ich alle Ereignisse nochmal Revue passieren und sammeln mußte, sitze ich jetzt hier nach einer ausgiebigen Brainstorming-Session mit mir selbst vor meinen vollgeschriebenen Karten, und versuche mal die Ereignisse chronologisch aufzulisten.
Freitag: Los ging´s wieder mit der Stretchlimo (nen Kollege ist nach Dtld. geflogen, da hab ich mich doch direkt mal angeschlossen...) zum Flughafen. Ankunft in NY, kurz mit Benni telefoniert und ab Richtung "Ghetto" (das waren Benni´s Worte, die ich bis dahin noch als Scherz interpretiert hatte). Ich mich also recht selbstbewusst in die Bahn gesetzt, nen bißchen rumgeguckt und gegrinst (ich hatte ja nen langes Wochenende vor mir). 5 Stationen weiter: Das Publikum wurde zunehmend, na ja, sagen wir mal politisch korrekt, multi-kultureller, die Klamotten zerissener und der Umgangston rauher. Hier hab ich dann mein "Rumgegucke" eingeschränkt und Gegrinse eingestellt. Weitere 5 Stationen später: Mittlerweile war ich der einzige Europäer in dem Abteil und sah mit meinem Koffer schon arg nach verlorengegangenem Touri aus. Hier habe ich dann meinen Sichtradius auf den Boden ca. 1m vor mir beschränkt. Drei Stationen weiter wurde ich dann aber erstmal erlöst und war an der richtigen Station, wo ich eben in Benni´s Hood mein Gepäck abgestellt habe und wir direkt wieder los sind, um uns mit Stefan am Times Square zu treffen. Hier soll nicht der Eindruck entstehen, ich wäre meinen Mitfahrern in dem Zug nicht offen gegenüber eingestellt, aber ein solches Publikum ist halt super ungewohnt, selbst wenn man in Chicago wohnt, und anfangs ist man schon verunsichert. Dies haben Benni und Stefan mir auch so bestätigt, aber schon nach 2 Tagen gewöhnt man sich daran. Aber weiter im Text: Haben uns dann am Times Square getroffen, wo mal wirklich mega viel los war (ich glaub das geht so Richtung Shibuya Kreuzung in Tokyo), sind da in nen Irish Pub, und von da weiter in einen kleinen Club im Stadtteil Little Italy oder Soho (wir sind uns nicht ganz einig) in Manhattan. Hier dann um ca. vier Uhr wieder raus und den obligatorischen "Gute-Nacht Snack" beim goldenen M eingeworfen. Dann Taxi-Fahrt nach Hause. Frage: Wieviele Taxis gibt es wohl in NY? 83 Tausend Millionen? Und wieviele haben davon nachts nen Motorschaden? Eins? Und in wievielen davon saßen wir? Richtig, in dem Einen. Das Schlimme daran ist, dass wir ca. 30 Taxis anhalten mußten, um einen Fahrer zu finden, der Benni´s Hood überhaupt kannte, oder sich bereit erklärte (oder besser: sich traute) dorthin zu fahren! Kurzum, waren dann um 06:30 Uhr zu Hause, worauf Stefan direkt nach Hause weiter fahren musste, da er Wohnungsübergabe hatte.
Samstag: Da gibt es nur einen, neu zu definierenden Begriff: Hardcore-Sightseeing! Benni und ich uns nach ca. 4 Stunden Schlaf aus dem Bett (bzw. vom Boden) geschält und ab in die City. Haben in etwa alle 1st Class Sehenswürdigkeiten an einem Tag geschafft, und das zu Fuß (mein Muskelkater hat es mir gedankt): Brooklyn Bridge, Statue of Liberty, Staten Island, Battery Park, Financial District inkl. Börse, Broadway, Ground Zero und Central Park... Was vergessen? Ich schaue nochmal eben auf meine Brainstorming-Karten...nee, alles dabei. Nach diesem Tag waren wir echt auf, Benni mußte die Hausaufgaben seines Chefs noch erledigen, und ich bin raus zum Stefan nach Long Island. Hier wurde ich mit einer anderen typischen New Yorker Eigenschaft konfrontiert, der Gastfreundschaft! Anbei findet ihr ein Foto meines "Schlafgemachs"!

Falls sich jemand fragt, was das für ein brauner Lappen auf meinem Astralkörper ist, das ist mein Sakko, das mir in dieser Nacht als Bettdecke diente... Ach ja, und das "Kopfkissen" sind meine T-Shirts in nem Schuhsack! Um aber Stefan zu entlasten, er hatte erst an diesem Tag seine Wohnung bekommen, noch keinerlei Möbel, und ich habe "freiwillig" so geschlafen. Ausserdem bin ich ja nicht zum Schlafen nach NY geflogen, da müssen 5 Std. pro Nacht mal ausreichen. Also alles kein Problem.
Sonntag: Super relaxter Beach Tag bei ca. 28 Grad in Long Island, bzw. Fire Island, die man per Fähre von Long Island erreicht. Hierzu mußten wir vorher unser Auto parken. Der Typ, der das für uns erledigte, wollte dafür 20 Dollar haben, und das während er neben einem mannshohen Schild stand, auf dem der Schriftzug prangte: "All day parking 15 Dollar". Nachdem wir ihn auf das Schild aufmerksam gemacht hatten, meinte er nur kurz, das heute Feiertag wäre und wir sonst auch gerne wieder abhauen könnten. Na ja, waren also die 5 Dollar auch weg. Sonntagabend stand dann erstmal essen und Pitcher trinken an, und zwar beim Hooters in Manhattan. Das Essen schmeckt mir dort immer noch nicht, aber irgendwie gehe ich trotzdem immer wieder hin. Woran das liegt...seht selbst in der Fotogalerie. Danach ging es dann ab ins Marquee, nen super edel Club in Manhattan. Hier hat uns dann unser Nationalitätsbonus mal wieder eingeholt. Also, vor uns in der Schlange wurden schon ca. 10 Herren unseres Alters mit verächtlichem Blick vom Türsteher weggeschickt, keine Chance reinzukommen. Dann waren wir dran, uns ordentlich vorgestellt ("We are three guys..."), der Türsteher irgendwas gemurmelt, wir alle "Hä?" bzw. "Pardon", er wieder was genuschelt, wir wieder "Hä?", er "Where are you guys from?", wir "Germany" und zack, ging die Tür auf und die drei von der Tankstelle waren drin im Club. Eben die 20!!! Dollar Eintritt abgedockt, und ran an die Tasse und rauf auf die Tanzfläche! Der Club war echt mega edel (auf der Toilette standen ca. 50 Flacons Parfum und die Handtücher wurden gereicht), aber auch teuer (0,3l Bud für 7 Dollar), aber dafür war die Mucke ordentlich und in drei Areas unterteilt. Hier dann zwischen 04:00 und 04:30 Uhr raus, Mitternachtssnack bei, ihr wisst schon, meinen Koffer geholt und versucht nen Taxi zu finden. Diesmal ging´s gar nicht, was die letzten Fotos in der Galerie beweisen, die im Dunkeln beginnen, und uns bei hellichtem Tage immer noch bei der Taxisuche zeigen. Dann ging´s in die Subway, einmal an der richtigen Station vorbei, da wir alle verpennt haben, und gegen 7:00 Uhr waren wir dann doch noch zu Hause.
Montag: Was fehlt noch in der Sightseeing-Liste? Das Empire State Building. Ich mich also wieder nach 5 Std. Schlaf vom Boden erhoben, und ab in die City, diesmal alleine. Rauf auf´s Empire (frische Luft tut gut), Audio-Guide an, Fotos gemacht, und gut is. Danach ging´s dann schon wieder ab zum Flughafen und nach Hause, wo ich dann um Mitternacht todmüde ins Bett gefallen bin.

Das waren also mein drei Tage in NY. Mein Fazit: Eine super interessante Stadt mit crazy Leuten jeder denkbaren Nationalität, die man unbedingt mal gesehen haben muss. Mir persönlich aber schon zu groß (man braucht ewig von A nach B mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da ist Berlin nen Witz gegen) und vor allem zu dreckig. Nichtsdestotrotz könnte ich mir durchaus vorstellen, in den kommenden 10 Monaten nochmal rüberzujetten.

Euch allen viel Spaß beim Lesen und Fotos schauen (gegen Ende der Woche folgen weitere Fotos aus NY) und bleibt sauber.

Dicken Gruß
Otti

P.S. An dieser Stelle nochmal besten Dank an meine beiden Gastgeber Benni und Stefano.

1 Kommentar:

da Morutz hat gesagt…

Tjahaa,der kleine Patrick in der grossen,weiten Welt.
Macht bis jetzt auf jeden Fall mächtig Eindruck deine Bloggerei (lass das bloss nich schleifen!).
Ich glaube, du amüsierst dich da prächtig und wenn ich von den grossen Portionen lese,sollte der Snacksperte wahrscheinlich doch mal über eine Auswärtsfahrt nachdenken...
Einzig ärgerlich,dass du erst nach Springbreak im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und politischer Ignoranz aufgeschlagen bist.